Metall – Das Element des Rückzugs, der Veredlung und der Kontemplation
Metall nimmt im chinesischen System der Fünf-Elemente-Lehre die Rolle des Prozesses der Veredlung ein. Unreines wird zu hochwertigem veredelt. Daher ist es nicht überraschend, dass Metall auch Werte und Tradition verkörpert. Mit der Entfernung von äußerlichen Unreinheiten hat der Mensch die Chance in sich zu gehen und seine eigenen, inneren, edlen Werte zu erkennen.
Dieses Verständnis wird im Feng-Shui Barfußpfad in Merzig durch die deutlich wahrnehmbare Trockenmauer symbolisiert. In einem geschützten Rahmen, umgeben vom Stein der Mauer sowie den Hainbuchenhecken, kann der Besucher innehalten und über sich nachdenken. Dieser geschützte Raum steht stellvertretend für den Berg – das chinesische Schriftzeichen, welches „Metall“ bedeutet.
Abgeschlossen wird der Eingangsbereich durch runden Kies als Belagmaterial. Auf dem Weg liegen die Steine in verschiedenen Korngrößen. Dominant ist die Farbe „Weiß“, welche das Element Metall in der chinesischen Farblehre verkörpert. Farbelemente, Pflanzen und Kies ergeben im Gesamten eine runde Form, die sich an der Harmonie des Feng-Shui orientiert.
Wasser – Das beruhigende, fließende Element
Das Wasser ist die Fortführung des Metalls, welches auch kleines Wasser genannt wird. Mit dem Wasser ist die Bewegung des Menschen verbunden, der immer in Bewegung ist. Die Tiefe des Wassers symbolisiert aber auch die Suche des Menschen nach sich selbst und seinem Platz in der Welt. Dieses Streben in den dunklen Tiefen, zeigt, wieso das Wasser auch für den Winter, die Ruhe und das Unbewusste steht.
Dieser doppelten Bedeutung des Wassers wird auch in unserem Barfußpfad Rechnung getragen. Der Pfad führt durch das „blaue“ Gebiet, wo sich Salbei und bläulich-violetter Lavendel abwechseln. Neben dem Weg fließt dabei der betörende Duft der Pflanzen immer im Strom der Bewegung mit. Der Lavendel beruhigt dabei Körper und Geist. Wasser als Kraftspeicher erlaubt es dem Menschen Kraft aus der inneren Ruhe auch bei Angst oder Stress zu schöpfen.
Holz – Das Element der Aktivität, Selbstverwirklichung und der Entscheidungskraft
Das Element des Holzes wird in unserem Barfußpfad dahin gehend umgesetzt, dass der Weg sich verwandelt und sprießt, weswegen er sich vollkommen nun verändert. Die Bepflanzung wird durch grünen Bambus ersetzt, der Weg durch die Sonne, führt indessen unter schattige Äste. Neben dem Rauschen der Bäume im Wind und dem Rascheln der Blätter wird der Weg von Stein befreit und durch Rindenmulch ausgetauscht. Diese Veränderung bemerkt auch der Körper, nicht zuletzt, dass Rindenmulch auch vollkommen anders auf die Reizrezeptoren im Fuß wirkt.
Feuer – Das Element der Begeisterung und Erleuchtung
Dieser besteht aus Tannennadeln und -zapfen. Der Weg wird gesäumt durch hochgewachsene Säulenwacholder, Rosen und leuchtend rote Gräser, die vor allem im Licht der untergehenden Sonne ein absoluter Blickfang ist. Von den Füßen bis zum Kopf „brennt“ der Mensch und setzt sich nicht kontemplativ, sondern mit Inbrunst mit seinen Gedanken und Glaubenssätzen leidenschaftlich auseinander.
Erde – Das neutrale Element der Ausgeglichenheit und der Verbundenheit
Auf dem Platz wachen quadratische Sitzsteine über das Element der Erde. Vom Himmel ragen die duftenden Blätter des Kuchenbaumes und in die Ferne schweifende Blick wird mit der Weite der Saarauen belohnt. Steht man wieder auf und setzt seinen Weg fort, dann teilt sich der Weg. Entweder man begibt sich zurück zum Eingang oder wählt den alternativen Pfad, der um den Wassergraben herumführt. Der Rundweg aus leichten Trittplatten, in deren Fugen Duftkräuter wachsen, führt am Ende ebenfalls zurück zum Eingang.